Bing (orange), 2020
Ice blocks, spray paint
Dimensions variable
Welt in Teilen
Kunstverein St. Pauli, Heiliggeistfeld Hamburg
11.–20.09.2020
Das Heiligengeistfeld ist eine große, öffentliche Fläche im Zentrum des Hamburger Stadtteils St. Pauli. Dreimal im Jahr findet dort der DOM, das größte norddeutsche Volksfest statt. Dazwischen wird die Fläche für unterschiedliche Veranstaltungen aus dem Unterhaltungssektor genutzt, oft aber auch in eine große Baustelle verwandelt, um Kampfmittel des zweiten Weltkriegs zu räumen. Dadurch ergibt sich ein einzigartiges Spannungsfeld zwischen einem Freizeitraum mit einem Überangebot an bunt schillernden, schnelllebigen Attraktionen leichter Unterhaltung und einer Arbeitssituation, in der von der Öffentlichkeit abgegrenzte, aber gut sichtbare, große Erdhaufen und Gräben entstehen, weil die Vergangenheit mit Baggern befragt wird. Trotz dieser Gegensätze verdeutlichen beide Zustände des großen Platzes „Halden an Zeit und Langeweile, Überfluss und Abfall“ (Annette Wehrmann), die wir thematisieren und ausarbeiten wollen. Was passiert, wenn gewohnte Abläufe und Planbarkeit wegfallen und unterbrochen werden. Wie kann unter diesen Umständen Improvisation und Prozess an Bedeutung gewinnen? Uns interessieren die Potentiale einer ziel- und funktionslosen städtischen Entwicklung. (Auszug aus Presseinformationen des Kunstverein St. Pauli)
The “Heiligengeistfeld” is a large public space in the centre of the Hamburg district of St. Pauli. Three times a year the DOM, the largest Northern German fun fair, takes place there. In between, the area is used for various events from the entertainment sector, but is often transformed into a large construction site to clear explosive ordnance from the Second World War. This results in a unique field of tension between a recreational area with an overabundance of colourful, fast-moving attractions of light entertainment and a working situation in which large heaps of earth and ditches, which are separated from the public but are clearly visible, are created because the past is questioned with diggers and construction machinery. Despite these contrasts, both conditions of the large square illustrate “heaps of time and boredom, abundance and waste” (quote from “Ort des Gegen”, Annette Wehrmann), which we want to address and elaborate. What happens when common processes and planning are being stopped or interrupted. How can improvisation and process gain importance under these circumstances? We are interested to discover some of the potentials of an aimless and dysfunctional urban development. (Excerpt of press release of the Kunstverein St. Pauli)
Photos: Bernd Borchardt
© VG Bild-Kunst Bonn