Limon, 2017

Float glass painting

  1. Prize, Public Art Competition 2016
    City Hall, Freiburg, Ingenhoven Architects
    Production in collaboration with Franz Mayer of Munich, Inc.

Die monumentale, über vierzig Meter lange Glasarbeit „LIMON“ gestaltet die zentrale Eingangshalle des neuen Freiburger Rathauses im Stühlinger als großzügigen Farbraum mit hoher raumplastischer Wirkung und einer überwältigenden sinnlichen Qualität. Das Werk wurde in einem monatelangen Prozess aus 32 Einzelgläsern in Zusammenarbeit mit der Mayer’schen Hofkunstanstalt München, einem Traditionsunternehmen für Glasgestaltung und Mosaik, hergestellt.
Auf dem leuchtend gelben Farbgrund der 47m langen und vier Meter hohen Glaswand zeigt sich ein dynamischer Verlauf, der zuvor in einem händisch-künstlerischen Verfahren von der opaken Keramikfarbschicht abgekratzt wurde. Der kraftvolle Schwung der Verlaufsform speist sich aus einer Vielzahl filigraner Details, die Assoziationen mit Naturformen, Landschaften oder auch kosmischen Phänomenen und ihren wissenschaftlichen Darstellungsformen wecken. Der Betrachter soll dieses Werk aus verschiedenen Entfernungen, im Vorübergehen und immer neuen Perspektiven erfahren und entdecken. 
„LIMON“ hebt den Empfangsbereich des Bürgerservicezentrums im Neuen Rathaus klar über seine angestammte „amtliche“ Funktion hinaus. Das Foyer öffnet sich nun seinen Besuchern nicht als Eingang zu einer anonymen Behörde, sondern als Ort des Dialogs für die persönlichen Anliegen der Bürgerinnen und Bürger. Das buchstäblich raumgreifende Kunstwerk LIMON unterstreicht diese dialogische Situation und erweitert sie um eine ästhetische Komponente, die die Aufenthaltsqualität in der Architektur des Neuen Rathauses prägt.

Technische Kurzbeschreibung:
Die 47m lange und fast vier Meter hohe Glaswand im Eingangsbereich des Bürgerservicezentrum wurde aus VSG-Glas ausgeführt. Die Frontscheibe wurde händisch bearbeitet: Eine monochrom aufgetragene, opake Farbschicht wurde vor dem Einbrennen mechanisch abgetragen. Die entstehenden Freiflächen erscheinen transparent und erlauben eine Durchsicht auf die dahinter liegende graue Wand, auf der sich durch die Lichtsituation im Raum vielfältige Schatten bilden. Als Farben wurden ausschließlich keramische Schmelzfarben verwendet. Diese wurden bei 620°C eingebrannt. 

Photos: Marc Doradzillo
© VG Bild-Kunst Bonn